Güstrow - im Herzen Mecklenburgs gelegen, eingebettet in eine reizvolle Fluss- und Seenlandschaft hat im Laufe der Jahrhunderte eine Reihe von Beinamen erhalten - Residenzstadt, Klein Paris, Umweltgerechte Stadt, Barlachstadt - , die von der kulturhistorischen Bedeutung und einer wechselvollen Geschichte der 1228 erstmals urkundlich erwähnten Stadt künden.

Wallenstein, Zar Peter der I., August der Starke, John Brinckman, Johannes Schondorf, Ernst Barlach , Uwe Johnson haben hier Spuren hinterlassen und der Stadt das Gepräge gegeben. Georg Friedrich Kersting, Maler der Romantik und Malervorsteher in der Porzellanmanufaktur Meißen, und Otto Vermehren, Maler, Kopist und zu Beginn des 20. Jh. Direktor der Restaurierungswerkstätten in den Uffizien zu Florenz, sind die großen Söhne der Stadt.
Die Silhouette Güstrows prägen der
Dom , die Pfarrkirche und das Renaissance-Schloss .

Bedingt durch ihre zentrale Lage hat die Stadt Güstrow immer auch im Zentrum der historischen Ereignisse gelegen und war Knotenpunkt der Handelswege von Nord nach Süd, von West nach Ost, was natürlich auch auf die kulturhistorische Entwicklung der Stadt ausstrahlte. Der Wohlstand, den der Handel der Stadt einbrachte, spiegelt sich heute noch in den Bürgerhäusern der unterschiedlichen Architekturepochen. Von der Backsteingotik bis zum Klassizismus sind alle Baustile vertreten und auch die mittelalterliche Stadtstruktur hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Heute kann man die kulturhistorischen und ökologischen Besonderheiten der Stadt entlang des "Blauen Fadens" entdecken.

Die Güstrower verstanden es aber auch, Wohlstand immer mit Bildung und Kultur zu verbinden. So befindet sich das älteste, noch erhaltene Schulgebäude Mecklenburgs - die nunmehr über 450 Jahre alte Domschule - in Güstrow.
Im ausgehenden 19. Jh. wurde auf Initiative eines privaten Hilfsvereins die 1. Öffentliche Volksbibliothek eingerichtet. Gleichzeitig wurde das Güstrower Stadtmuseum gegründet, dessen Aufgabe es sein sollte, altertümliche Kunstwerke sowie für die Stadtgeschichte relevante kulturgeschichtliche Gegenstände zu sammeln und öffentlich zu präsentieren. Seit dem 2. Oktober 2003 befinden sich die Sammlungen in ihrem neuen Domizil am Franz-Parr-Platz 10. Zu den Besonderheiten des Güstrower Stadtmuseums gehören eine 12000 Blatt umfassende Theaterzettelsammlung sowie der überwiegende Teil des künstlerischen Nachlasses des in Güstrow geboren Malers, Kopisten und Restaurators Otto Vermehren (1861-1917).

Bereits zu Beginn des 19. Jh. erhielten die fahrenden Schauspieler in Güstrow eine feste Spielstätte. Das Theater, ein klassizistischer Bau nach den Plänen Adolf Demmlers, trägt seit 1957 den Namen des berühmtesten Bürgers der Stadt - Ernst Barlach.

Ernst Barlach, Bildhauer, Zeichner und Dramatiker lebte von 1910 bis zu seinem Tode 1938 in Güstrow. Der Nachlass des international beachteten Künstlers wird heute von der Ernst Barlach Stiftung verwaltet. Die Arbeiten Ernst Barlachs werden in seinem Atelierhaus am Heidberg, im 1998 eingeweihten Ergänzungsbau, dem Ausstellungsforum mit Grafikkabinett, und in der Gertrudenkapelle ausgestellt. Eine seiner bekanntesten Arbeiten - Der Schwebende - ist im Güstrower Dom zu sehen.

Eines der markantesten Bauwerke Güstrows ist das Schloss . Erbaut als Residenz für die Mecklenburger Herzöge im 16. Jh. vom italienischen Baumeister Franz Parr und vollendet vom Niederländer Philipp Brandin zählt es heute zu den bedeutendsten Renaissancebauten im norddeutschen Raum. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Güstrower Schloss eine wechselvolle Geschichte. Zur Historie gehört auch die Nutzung als Armenhaus und Altenheim. 1972 begann man mit umfänglichen Sanierungsarbeiten und der Herrichtung des Schlosses als Museum. Besondere Anziehungspunkte für die Besucher sind die Stuckdecke des Festsaales, die prachtvoll dekorierten Hofstuben sowie die Jagd- und Prunkwaffensammlung.

Im Bewusstsein dessen, das Kultur ein wesentliches Lebenselement ist und dem kulturellen Erbe gegenüber verpflichtet, ist es den Güstrower Bürgern gelungen, ihre kulturellen Einrichtungen über die Jahrhunderte hinweg zu erhalten und weitere hinzu zu fügen. Das jüngste Beispiel hierfür ist die Güstrower Wollhalle. Erbaut als herzoglicher Pferdestall und bis 1938 als Handelsplatz für Wolle genutzt, wurde die Wollhalle im Mai 2000 als Städtische Galerie wieder eröffnet. Es entstanden moderne Galerieräume im historischen Ambiente. Die Städtische Galerie Wollhalle ist der modernen Kunst vorbehalten und somit der zeitgenössische Aspekt, der dem Ensemble aus Schloss, Theater und Museum um den Franz-Parr-Platz herum hinzugefügt wurde.

Natur begegnet Kultur – Kultur begegnet Natur. Beides ist in Güstrow zu haben.
Denn Güstrow ist mit seinem Museen, Theater und Galerien nicht nur eine Kulturstadt, sondern hat sich im letzten Jahrzehnt auch zu einer umweltgerechten Stadt entwickelt.

Eindrucksvollstes Beispiel hierfür ist das anlässlich der EXPO 2000 eröffnete Umweltbildungszentrum im Natur- und Umweltpark. Im Aquatunnel, der ein natürliches Fließgewässer durchquert, kann man heimische Fischarten beobachten.

Nicht versäumen sollte man einen Besuch im Sport- und Freizeitbad OASE.
Auf einem gut ausgebauten Rad-, Reit- und Wanderwegenetz kann man sich die Umgebung Güstrows erobern. Ausführliche Informationen sowie Wander- und Radwanderkarten erhält man in der Güstrow-Information, die sich unweit vom Markt in der Domstraße 9 befindet.




.............................................................................................................................. www.guestrow-tourismus.de

zurück