Schloss
Augustusburg, die Lieblingsresidenz des Kölner
Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August von
Wittelsbach (1700-1761), zählt als Meisterwerk des
Rokoko zu den ersten bedeutenden Schöpfungen dieser
Stilrichtung in Deutschland. Im Auftrag Clemens Augusts begann zunächst der westfälische Baumeister Johann Conrad Schlaun 1725 mit der Errichtung des Schlosses auf den Ruinen einer mittelalterlichen Wasserburg. Ab 1728 erhielt die Augustusburg
unter dem bayerischen Hofbaumeister François de
Cuvilliés ihre Ausgestaltung als herausragende Residenz
dieser Zeit. Bis zu ihrer Vollendung 1768 wirkten hier
namhafte Künstler von europäischem Ruf. Beispielhaft
sei Balthasar Neumann genannt, der den Entwurf für das
Prunktreppenhaus anfertigte, ein Bravourstück, eine
hinreißende Schöpfung voller Dynamik und Eleganz. Die UNESCO würdigte
dies 1984 durch die Aufnahme des Schlosses Augustusburg -
zusammen mit Schloss Falkenlust und den Brühler Gärten
- in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit. Die barocke Gartenanlage schuf Dominique Girard nach französischem Vorbild ab 1728. Sie ist auf Grund sachgemäßer Restaurierung und Pflege heute eine der authentischsten Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts in Europa. Abseits des barocken
Gartens gestaltete Peter Josef Lenné ab 1840
Waldbereiche nach dem Muster eines englischen
Landschaftsgartens - ein Bereich, der heute zu erholsamen
Spaziergängen einlädt. |