In einem
Teil des stillgelegten Wasserwerks Friedrichshagen am
Ufer des Müggelsees befindet sich seit 1987 ein für
Berlin einmaliges Museum, das Museum im Wasserwerk der
Berliner Wasserbetriebe. Dort werden historische
Zeugnisse zur Geschichte der Wasserversorgung und
Stadtentwässerung Berlins gesammelt, erschlossen und
ausgestellt. In idealer Verbindung können Natur,
historische Architektur und Technik sowie museale
Darstellung an einem originalen Standort erlebt werden. Das Wasserwerk Friedrichshagen ging 1893 als drittes städtisches Wasserwerk in Betrieb. Es war damals das größte und modernste Werk Europas. Henry Gill, der englische Ingenieur und erste Direktor der Städtischen Wasserwerke, arbeitete hier mit dem Architekten und Stadtbaumeister Richard Schultze zusammen, der die Hochbauten in den Formen des märkischen Backsteinbaus schuf. Mit den sechs Maschinenhäusern, 34 Langsamsandfiltern, vier Rieselern, zahlreichen Nebengebäuden und vier Wohnhäusern ist das 55 ha umfassende Wasserwerk heute ein Zeugnis der Industriegeschichte und ein Flächendenkmal von europäischem Rang. Auf dem Museumsareal von 7 000 m2 befinden sich drei ehemalige Schöpfmaschinenhäuser und ein Sammelbrunnen. Einmalig ist die im Originalzustand erhaltene Maschinenhalle mit drei Schöpfmaschinen von 1893. Ein weiterer Maschinenraum aus den zwanziger Jahren ist für jeden Technikfan ein Erlebnis. Dem Museum ist das historische Archiv der Berliner Wasserbetriebe angeschlossen, das nach Absprache zu Recherchen aufgesucht werden kann.
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