Weser-Rattenfängerwochenende
Preis
pro Person im Doppelzimmer: € 110,-- Wir schreiben das Jahr 1808. Hameln ist von den Franzosen besetzt, Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Wie viele andere Städte befiehlt er auch in Hameln, die Stadtfestung zu beseitigen. Alle Festungsanlagen werden dem Erdboden gleich gemacht, was zur Folge hat, dass die Stadt jetzt zwar ungeschützt dasteht, aber auch Raum und Möglichkeiten hat, sich über die alte Stadtgrenze hinaus auszudehnen. In der Zeit von 1820 – 1830 bestand eine Personalunion zwischen England und dem Königreich Hannover unter Georg IV. 1817 wurde Georg Domeier zum königlichen Oberkommissar ernannt und gleichzeitig als Bürgermeister für Hameln eingesetzt. Als Reformer der Strafjustiz erwarb er sich einen besonderen Namen. Strafvollzug im christlichen Sinn, Arbeitseinsatz in der Industrie und im Handwerk waren seine Devise. So entstand nach seinen Vorstellungen an genau dieser Stelle in den Jahren 1827 – 1831 eine moderne Strafanstalt, die als schlossähnliche Anlage im klassizistischen Stil den Zeitgeist wiederspiegelte. Mit dem Bau dieser Strafanstalt wurde kurz nach den Freiheitskriegen begonnen. Der erste Teil wurde im Jahr 1827 fertiggestellt. Im Laufe der Zeit wurde das Zuchthaus ständig vergrößert, so dass am Ende des 19. Jahrhunderts das ganze heutige Stockhofgebiet durch das Karrengefängnis, zu dem nun auch eine Fabrik und ein Exerzierplatz gehörten, gelegt war. Der Name „Karrengefängnis“ rührte aus der damals sehr fortschrittlichen Vorstellung des Herrn Domeier, die Menschen nicht nur gefangenzuhalten, sondern auch arbeiten zu lassen. Als Gefangener wurde man nun nicht mehr – wie in Vorzeiten – an Kugeln gekettet, sondern konnte an die Karre gekettet arbeiten. Über 150 Jahre lang diente die Anlage diesem Zweck. Die letzten Gefangenen zogen 1978 aus, 1981 wurde ein Teil der Gefängnisgebäude abgerissen. Der unter Denkmalschutz stehende Teil des Gebäudes wurde 1992/93 saniert und in das heutige Hotel Stadt Hameln umgebaut.
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