Seit 1867
führt die reizvolle Strecke am Baldeneyseeufer entlang.
Sie ist der Rest der ehemaligen Grubenanschlußbahn der
stillgelegten Zeche Pörtingssiepen. Vor 26 Jahren, genau
am 28. Juni 1975, wurde der Verein zur Erhaltung der
Hespertalbahn (VEH) von 18 Eisenbahnfans gegründet.
Dieser konnte die Strecke vor dem völligen Abriß retten
und betreibt seitdem einen Eisenbahnverkehr mit
historischen Wagen und Lokomotiven im Bummelzugtempo. Der
rund 100 Mitglieder zählende Verein betreibt heute einen
Museumszugverkehr mit historischen Wagen und Lokomotiven
im Bummelzugtempo. Da seit Bestehen der Bahn die
höchstzulässige Geschwindigkeit 15 km/h beträgt,
verwundert es nicht, dass der Zug für die Hin- und
Rückfahrt einschließlich aller notwendigen
Rangiermanöver etwa eine Stunde benötigt. Die Anfänge der Hespertalbahn liegen bereits im Jahr 1857, als Schmalspurbahn mit Pferdebetrieb diente sie den Erzgruben im Velberter Raum als Transportmittel. 1877 wurde die Zeche Pörtingssiepen angeschlossen und die Strecke von Kupferdreh bis zum Bahnhof Hesperbrück an der Hammer Straße auf Normalspur umgespurt. Der verbliebene Schmalspurteil nach Hefel wurde 1918 stillgelegt. Von 1927 bis zur Stillegung der Zeche Pörtingssiepen 1973 wurde ein nicht öffentlicher Personenverkehr für die Bergwerksbelegschaft durchgeführt. Die Strecke beginnt am
Bahnsteig der ehemaligen Eisenbahnstrecke nach Essen-Werden
am heute gastronomisch genutzten Alten Bahnhof (Neu:"Lukas")
von Essen-Kupferdreh. Nach dem Überqueren der Prinz-Friedrich-Straße
wird der heutige Betriebsmittelpunkt, der Bahnhof
Zementfabrik, erreicht, welcher der ehemalige
Übergabebahnhof der Hespertalbahn zur Staatsbahn ist. In
einer engen Kurve verläßt die Strecke den Bahnhof und
verläuft an den Berghang geschmiegt am Baldeneysee
entlang, der in den dreißiger Jahren als Stausee der
Ruhr angelegt wurde. Linkerhand in Fahrtrichtung streicht
im felsigen Hang ein kaum erkennbares, nicht
abbauwürdiges, schmales Kohlenflöz zu Tage. Nach
Durchqueren eines Seitentales wendet sich die Bahn vom
See ab und verläuft entlang einer aufgeschütteten
Berghalde aus "taubem Gestein" aus der Zeche
Pörtingssiepen zur Ausweichstelle zum Umsetzen des
Triebfahrzeuges. Über die Haltestelle "Haus
Scheppen" hinaus ist die Strecke nur noch dem
Wanderer zugänglich. Das ehemalige Zechengelände
erkennt lediglich noch der Ortskundige. Auf der
Rückfahrt findet im Bahnhof Zementfabrik wieder ein
Umsetzen des Triebfahrzeuges statt.
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