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Stadtgeschichte
Melsungen
Melsungen wurde erstmals
800 urkundlich erwähnt, Nachforschungen haben allerdings
ergeben, daß wahrscheinlich schon lange davor, in der
sogenannten Hallstädter Zeit (9.-4-Jh. v. Chr.), eine
Besiedelung vorhanden gewesen ist.
Bereits Ende des 12.Jh. hatte sich Melsungen zu einer
kleinen Stadt (burgus) entwickelt, aus dieser Zeit stammt
auch das alte Siegel und heutige Wappen der Stadt: ein
Tor der Stadtmauer mit einem Turm.
Die Stadt war oft Schauplatz kriegerischer Handlungen und
Zankapfel der Fürsten weltlicher und kirchlicher
Herkunft. Karl der Große soll während seines
Sachsenfeldzuges bei Melsungen eine Brücke über die
Fulda geschlagen haben. Im Dreißigjährigen und im
Siebenjährigen Krieg war die Stadt oft Plünderungen
durchziehender Truppen ausgesetzt.
Im Laufe seiner Entwicklung wechselte Melsungen mehrfach
seinen Besitzer. Wohl am heftigsten wurde die
Auseinandersetzung zwischen hessischen Landgrafen und dem
Mainzer Erzbischof geführt. Im Jahr 1427 kam es gar zu
einer Entscheidungsschlacht, bei der der hessische
Landgraf Ludwig I. die Oberhand behielt.
Die historische Bedeutung der Stadt kommt nicht von
ungefähr. Melsungen lag an der Kreuzung dreier
mittelalterlicher Handelsrouten: dem Sälzerweg (West-Ost),
auf dem die Karren mit dem Salz, dem wichtigsten
Handelsgut des Mittelalters, aus den osthessischen und
thüringer Salzbergwerken Richtung Westen kamen, der
Nürnberger Landstraße (Nord-Süd), die noch bis in
unser Jahrhundert hinein als Heer- und Handelsstraße
diente und der Straße "Durch die langen Hessen",
die südlich von Melsungen, bei der Domäne Fahre die
Fulda überquerte und von Homberg kommend Richtung
Spangenberg weiterführte. (Alle drei Straßennamen sind
noch heute in der Stadt zu finden). Über diese Routen
wurden nicht nur Handelswaren durch Melsungen
transportiert, die Stadt war auch Umschlagplatz für
solche Waren. So wurden regelmäßige Wochen- und
Jahrmärkte abgehalten; zahlreiche Gewerbe ließen sich
nieder. Zu erwähnen sind hier vor allem die Wollen- und
Leinenweber, Schneider und Metzger. Besonders das
Textilgewerbe hat eine lange Tradition, und blieb bis ins
20.Jahrhundert hinein ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
der Stadt.
Außerdem war Melsungen auch immer ein Verwaltungssitz,
und von 1821 bis 1974 auch selbständige Kreisstadt, bis
der Kreis Melsungen mit den Nachbarkreises Fritzlar-Homberg
und Ziegenhain zum neuen Schwalm-Eder-Kreis
zusammengelegt wurde.
Heute bestimmen ein Großbetrieb der medizinisch-pharmazeutischen
Industrie und ein Großhandelsunternehmen, zusammen mit
metall- und textilverarbeitenden Unternehmen das
Wirtschaftsbild der Stadt.
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