Das
Museum ist geöffnet: Ganzjährig Montag bis Sonntag von 9.00 bis 17.00 Uhr (letzter Einlass 16.00 Uhr) Jedes 1.Wochenende im Monat finden Führungen im Museum statt. Von April bis Oktober ist jedes 1.Wochenende im Monat die Modellbahn-Anlage geöffnet. Außerhalb der Geschäftszeiten ist Einlass und Führung nach Abstimmung möglich Das Eisenbahnzeitalter begann in Chemnitz im Jahre 1848. Richard Hartmann baute seine erste Lokomotive "Glück auf" für die Sächische - Bayerische Bahn in seiner bescheidenen Werkstatt, aus der später die "Sächsische Maschinenfabrik" hervorging, die bis 1920 5000 Arbeiter beschäftigte und bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 4500 Lokkomotiven herstellte. Die erste Eisenbahnstrecke erreichte Chemnitz 1852. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde die Chemnitzer - Riesaer Eisenbahn am 1. September 1852 eingeweiht. Mit dem Bau
der Eisenbahnlinie Chemnitz - Zwickau im Jahre 1858
entstand in Chemnitz die erste Werkstatt für eine
Lokomotiv - und Wagenreparatur. Der Bau weiterer
Eisenbahnlinien nach Annaberg (1866), Dresden und
Hainichen (1869), Leipzig (1872) sowie Aue und Reizenhain
(1875) war ausschlaggebend für die verstärkt
einsetzende Industriealisierung in und um Chemnitz und
führte somit zum Bau weiterer großer Eisenbahnanlagen,
Bahnhöfe und Werkstätten. Das war u.a. der
Werkstättenbahnhof (später Reichsbahnausbesserungswerk)
und die beiden großen Bahnbetriebswerke für
Reisezuglokomotiven an der Glösaer Straße und für
Güterzuglokomotiven in Hilbersdorf. Beheimatet waren in
Hilbersdorf vor 1945 die Baureihen 43; 44; 5516-21;
5710-31; 584; 5810-21;
86; 892 913-16; 9420-21
und 980. Nach 1945 kamen die Baureihen 52 und
561, 50, und 5035-37 dazu. Oft
waren es über 100 Dampflokomotiven. Ebenso gehörten
zeitweise die Schmalspurlokomotiven der Lokbahnhöfe
Eppendorf, Jöhstadt und Thum dazu. 1967 erfolgte die
Zusammenlegung der Bahnbetriebswerke KM - Hbf, KM -
Hilbersdorf, Pockau und Freiberg. Danach waren auch die
BR 755 körperlich und die BR 382-3
und 22 buchmäßig in Hilbersdorf. An Diesellokomotiven
waren die Import - Baureihen 120 (ab 1967) und 130, 131,
132, (bis 1992) hier beheimatet. 1982 reaktivierte man
wegen der Ölkrise den Dampflokomotivenbetrieb. Sieben
Dampflokomotiven der BR 50 waren nun wieder im Einsatz.
1987 verabschiedete man sich endgültig vom richtigen
Plandampf. Schon zu dieser Zeit pflegten engagierte
Eisenbahner die Traditionslokomotiven. Diesellokomotiven
waren bis zur Stillegung 1993 in Hilbersdorf stationiert. Historische Gebäude, technische Anlagen und Fahrzeuge, die unter Denkmalschutz stehen, repräsentieren den Museumswert. Hierzu gehören insbesondere zwei Rundheizhäuser mit 20 m Drehscheiben und ehemals je 26 Lokständen, Bekohlungs- und Besandungsanlagen, Wasserkräne, Achssenke, Druckluft- und Auswaschanlage, eine Werkstatt mit historischen Werkzeugmaschinen u.v.a.m. Der Fahrzeugpark besteht aus circa 14 Dampf-, 4 Großdiesel- und 3 Elektrolokomotiven sowie einigen Rangierdieselloks und historischen Personen- und Güterwagen, der sich aus Vereins-, Dauerleihgabe- und Privatfahrzeugen zusammensetzt. Die technische Wartung, den Betrieb und die Pflege führen qualifizierte Vereinsmitglieder aus, so daß die Originalität der Exponate und Anlagen gewahrt ist. Bei kulturellen Anläßen wie Bahnhofsfesten und Streckenjubiläen beteiligt sich das Sächsische Eisenbahnmuseum mit Sonderausstellungen und Dienstleistungen. Die Exponate sind Zeitzeugen der Geschichte der Eisenbahntechnik und des damit verbundenen Erfindergeistes seit Beginn unseres Jahrhunderts. Insbesondere wird dieser historische Wert des Museums für die Stadt Chemnitz durch einige Dampflokomotiven, die hier in der Sächsischen Maschinenfabrik AG vormals Richard Hartmann gebaut wurden dokumentiert. Das Sächsische
Eisenbahnmuseum stellt durch Exponate, Schriftgut,
grafische Darstellungen und Bilder vorwiegend die
Entwicklung des Eisenbahnverkehrs insbesondere der
Zugförderungstechnik im 20.Jahrhundert bei der
Königlich Sächsischen Staatsbahn und bei der Deutschen
Reichsbahn besonders in der Verkehrsregion Chemnitz dar. |